Abschiedshymne

*

 

Es war einmal: Ich lernte. 

 

Es war einmal: Ich fühlte. 

 

Es war einmal: Ich wusste von Ende am Anfang.

 

Ich kreuzte es wieder durch. Von vorn! Immer wieder. Aber. 

 

Ich lerne, dass heute in Jahrhunderten schreit. Ich fühle, dass ich mich nicht an morgen erinnern werde. Ich weiß, dass gestern einfach nicht passieren wird. 

 

Der Turm schlug fünfmal im Zimmer. Mitten in der Stille. Vor dem Fenster nieselt der Sommer.

 

Es ist seltsam, sich aus Gründen der Klarheit an Papier zu widmen.

 

Die Weisheit des alten Baumes ist im Flüstern der geklebten Seiten zu spüren.

 

Heute habe ich absolut nichts zu flüstern. Aber.

 

**

 

Gestern war der unbesiegte Gipfel vorne, heute ist er an der Seite. Ich stolpere. Über. 

 

Entweder falle ich in die Höhe,oder fliege auf den lebenslangen Grund. Aber nicht darüber.

 

Heute ist man ohne Schuld schuldig. Heute über alles und über nichts. Ich weiß immer noch nicht, wie ich anfangen soll.

 

Morgen denke ich, dass der Zweifel ewig ist. Heute denke ich, dass es unmöglich ist. Ohne ein einziges Detail. Richtiger Schritt zurück - Fehler. Und vorwärts. Man sagt, dass dies die Schönheit des Lebens ist. Im unbekannten Abgrund des Unbekannten. Aber ich will. Wissen. All…Es. 

 

Es scheint mir, es schien mir, es wird mir scheinen. Und alles ist ein kontinuierliches Trugbild. Bin ich heute aufgewacht? Oder träume ich noch?

 

Auf jeden Fall.

 

Der Wind rauscht draußen vor der Nacht.

 

Ich schlafe wieder in ewiges Heute ein.

 

***

 

Das Heutige wird nie gehen. Das heutige wird nie verblassen. Heute ist es. Nie?

 

Ich weiß nicht, warum ich schreibe. Ich weiß nicht. Ich nicht. Ich? Oder.

 

Der Zweifel hängt wie ein Stein um meinen Hals. Ich versuche, sie in schwarzen Wellen auf dem Papier zu finden. Was?

 

Hinter jedem Schritt - ein neuer Schritt. Hinter jedem Fehler  - ein neuer Fehler. Hinter jeder Entscheidung wartest du. Wie ein Wachhund. 

 

Wach nicht auf! Du beißt!

 

Man kann ohne Verständnis leben. Aber. Einfacher?

 

Man kann ohne Ziel leben. Aber. Seltsam?

 

Man kann ohne Willen leben. Aber.

 

Ich werde schwer müde nachzuholen. Müde von Lebenszeitigkeit. Die Zeit zeigt, dass ich aufgehört habe zu sein. 

 

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Ich möchte nicht über Vieles reden. Ich möchte nicht über Kleinigkeiten reden. Ich möchte heute!

 

Funken des Willens fließen mit Tränen über deine Wangen. Ich bin treu. Aber verraten.

 

Der freie Wille flog ins Feld.

 

Und. Ich verlor meine Stimme im Gemurmel der Menge.

 

Jedoch gefunden!

 

Was?

 

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Tun? Ich will nicht: nichts, kein Wort, kein Bedürfnis. Alles ist so offensichtlich entwirrt. Ich lege einen Knäuel aus scharlachrotem Faden in meine Seele. Vielleicht dann. Verstehst?

 

Wird nicht passieren! Es dreht sich alles um morgen.

Ich erkenne mein Gesicht nicht in meinen Fingern. Ich erkenne die Stadt nicht, in der. Ich erkenne dich nicht, mit wem. Es scheint nur. 

 

Die Gemütlichkeit eines engen Raumes breitet sich mit Nerven aus: mit Großen, mit Kleinen, mit Vielen.

 

Die Bedeutung ist dahingeschmolzen. Ich bin auf dem Weg.

 

Zu wem?

 

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Zu dem. Es gibt keinen bestimmten. Es gibt nichts Konkretes. Alles hängt irgendwo zwischen dem einen und dem anderen.

 

Wahrheit im grauen Kleid. Lüge ist schwarz auf weiß. Stumm. Irgendwo auf der Bühne spielt ein gebückter Pianist. Hörst du?

 

Das Pochen von Fleisch in der Brust ist aus dem Takt. Ich eile die endlose Treppe hinauf. Nach oben-nach unten. Die Grenze wird in der Mitte gelöscht.

 

Ich gehe. Im absoluten Delirium. Und höre nicht, dass...

 

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Leute schweigen - laut. Leute knarren - mit Knochen. Und Leute. Oh! Ach! Oh! Die Neuen kommen heraus.

 

Ich denke. Was? Vergessen! Ich fühle. Was? Gesagtes! Ich tue. Was? Befehl!

 

Gerede blüht in Fäden. In der scharlachroten Bildung der Tortur. Es ist aber mir egal. 

 

Und irgendwo klopft es ans Herz. Und irgendwo brennt die Seele. Und ich wende Augen ab.

 

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Augen klebten am Monitor. Bam! Die Augenlider fallen. Winter. Boom!

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Ich erinnere mich, wie zitternd ich dich umarmte.

 

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Erinnerungen quälen mich.

 

Ich schreibe für beide. Heute zum Frühstück von Zigarettenkippen. Aber gestern ist alles drin geblieben. Oder morgen?

 

Leere in Kleinbuchstaben. Und trotzdem mache ich weiter.

 

Ich habe keine Zeit zum Diktieren. Für einen Diktator? Aber wer weiß.

 

Ich schien wieder zu lieben.

 

Die Sonne brennt mir durch die Augen. Ich scheine...​

 

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Alles ist verloren. Für uns beide in keiner Fiktion. Und die Sonne scheint unaufhaltsam.

 

Ich denke immer wieder an Liebe. In der Breite der Bedeutung. Sie ist so ängstlich auf diesem Planeten. Bewacht?

 

Die Routine wird unterbrochen. Bis Lob. Ich schreibe noch eine Zeile.

 

Bist du sicher nicht beleidigt, oder?

 

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Bist du sicher nicht beleidigt, oder?Bist du sicher nicht beleidigt, oder?Bist du sicher nicht beleidigt, oder?Bist du sicher nicht beleidigt, oder?Bist du sicher nicht beleidigt, oder?Bist du sicher nicht beleidigt, oder?Bist du sicher nicht beleidigt, oder?Bist du sicher nicht beleidigt, oder?Bist du sicher nicht beleidigt, oder?Bist du sicher nicht beleidigt, oder?Bist du sicher nicht beleidigt, oder?Bist du sicher nicht beleidigt, oder?Bist du sicher nicht beleidigt, oder?Bist du sicher nicht beleidigt, oder?Bist du sicher nicht beleidigt, oder?Bist du sicher nicht beleidigt, oder?Bist du sicher nicht beleidigt, oder?Bist du sicher nicht beleidigt, oder?Bist du sicher nicht beleidigt, oder?Bist du sicher nicht beleidigt, oder?Bist du sicher nicht beleidigt, oder?

 

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Das erzählte mir jemand mit blauen Augen. Erzählte mir. Erzählte. Was? Ich kann mich nicht erinnern.

 

Das erzählte mir jemand mit roten, von grünen getrockneten Kräutern Augen. Erzählte mir. Erzählte. Was? Ich habe vergessen.

 

Ich kann mich an nichts erinnern. Ich weiß gar nichts. Ich bin nichts. Ich, ich,ich. Bin. Am Ende. Der letzte Buchstabe im russischen Alphabet. 

 

Zur Erinnerung, dass die Ablehnung dieser Buchstaben nichts bedeutet. Aber tatsächlich. Bedeutet?

 

Ich weiß nicht. Ich kann mich nicht erinnern. Ich kann. Nein. 

 

Sich ausschließen? Es scheint merkwürdig. Wird die Welt zusammenbrechen? Wenn ich. Wenn. Nicht du?

 

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Der Donner, das Rauschen der Wellen flüstert in den Ohren.

Ruhig. Und ich rauche leise. Von Kratzen bis zu warmen, brodelnden Schmerzen.

Und ich bin heute nicht hier.

 

Schließ dich selbst aus. Beseitige die Gefühle. Ausschalte. Licht. Wasser. Elektrizität.

 

Schließ dich selbst aus. Beseitige die Gefühle. Ausschalte. Dich.

Werde nichts. Werde, was du noch nie warst. 

 

Ich fühle nicht. Mich selbst. Eine Art Phantasmagorie.

 

Wirst du dich an mich erinnern?

 

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Klippe und Symbiose. Parasitär. Es ist unverständlich und verständlich. Wiederherstellung der Bindungen und Bitterkeit des Bodens. Pssst, es tut nicht mehr weh.

 

Meins zu deins wurde persönlich. Meins zu deins wurde zum Schweigen. Meins zu deins ist im Spiegel.

 

Stille.

 

Weißer Tag war still wie ein Vers.

 

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Ich bin wieder hier. Immer und wieder. Eine Leere wurde durch eine andere ersetzt.

 

In solchen Momenten fordert die Seele Freiheit. In solchen Momenten bin ich nicht ich selbst. In solchen Momenten bohrt es und knarrt.

 

Und heute sind nur noch endlose Nachtfelder mit meinem Blick bedeckt.

 

Ruhig. So leise, dass ich das Flüstern deines Atems nicht hören kann.

 

Du bist nicht mehr hier. Ich gehe im Dunkeln. Der scharlachrote Faden kontrolliert dich.

 

Kannst du mich eines Tages wieder umarmen?